Badsanierung

Das Badezimmer hat in den zurückliegenden Jahren einen fulminanten Wandel von der Nasszelle zur Wellnessoase in den eigenen vier Wänden erlebt. Die Modernisierung des Raumes ist eine anspruchsvolle Aufgabe, da zahlreiche Entscheidungen getroffen werden müssen, die das Design, die Ausstattung und die Lebensdauer betreffen.

Bestands­aufnahme und Bedarfsanalyse

Es sind verschiedene Beweggründe, die den Anstoß für eine Badsanierung geben können.
Beispielsweise der Wunsch nach Barrierefreiheit oder der Bedarf nach etwas Modernem statt der 70er-Jahre Kacheln im „Pril“-Blumen Design. Aber auch das über die Jahre in Mitleidenschaft gezogene Erscheinungsbild des Bades, mit Rissen in der Wanne oder verkalkten Armaturen, kann der Startschuss für ein neues Badezimmer sein. 
Haben Sie sich für eine Sanierung entschieden, dann nehmen Sie sich Zeit für die Begutachtung des Ist-Zustandes. Notieren Sie, welche Elemente ausgetauscht werden müssen, welche Ausstattungsdetails hinzukommen sollen und ob der Raum gegebenenfalls durch das Entfernen von Zwischenwänden vergrößert werden soll. Anschließend erfolgt die Bedarfsanalyse. Im Rahmen dieses Prozesses entscheiden Sie, welche Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden und welche Ausstattungsdetails betroffen sind. Folgende Einrichtungsmerkmale und -gegenstände können von der Badsanierung betroffen sein:

  • Sanitärgegenstände (WC, Dusche, Badewanne, Waschtisch usw.)
  • Elektrische Leitungen
  • Badfenster
  • Boden- und Wandfliesen
  • Arbeiten an der Bausubstanz (Badvergrößerung durch die Entfernung von Wänden)
  • Art der Heizung (Fußbodenheizung, Handtuchtrockner, Heizkörper, Infrarotheizung)

Bevor Sie eine detaillierte Planung in Angriff nehmen, sammeln Sie zunächst Ideen und beantworten sich einige Fragen:

  • Warum soll die Sanierung überhaupt durchgeführt werden?
  • Was hat Sie an Ihrem bisherigen Bad gestört?
  • Was sollte im neuen Bad unbedingt vorhanden sein?
  • Wer nutzt das Badezimmer vorrangig? (Ältere Menschen haben andere Bedürfnisse als junge Leute – Stichwort: Barrierefreiheit)
  • Welche technischen Raffinessen sollen verbaut werden?
  • Wie soll das Badezimmer farblich gestaltet werden?    

Anregungen und Inspirationen für die Planung holen Sie sich auf Baumessen, aus Katalogen oder bei Badeinrichtern. Dort machen Sie sich mit den neuesten Trends bezüglich der Badezimmereinrichtung vertraut.

Badezimmer­planung

Ein Badezimmer wird im Schnitt mehr als 20 Jahre lang genutzt. Damit Sie lange Freude an der neuen Wohlfühloase haben, sollten Sie bei der Planung auf den Rat von Fachexperten vertrauen. Idealerweise vereinbaren Sie einen Vor-Ort-Termin, bei dem ein Fachmann die räumlichen Gegebenheiten unter die Lupe nimmt und eine Machbarkeitsprüfung durchführt. Im Ergebnis erfahren Sie, ob sich Ihr persönlicher Wellness-Traum in die Tat umsetzen lässt. Die Grundlage für eine detaillierte Planung bildet ein maßstabsgerechter Grundriss des Bades. Die Badezimmerplanung beinhaltet darüber hinaus die Auswahl der Materialien und der Sanitäranlagen. In diesem Punkt sollten Sie nicht an der falschen Stelle sparen und auf qualitativ hochwertige Produkte zurückgreifen. Berücksichtigen Sie bei der Budgetplanung, dass für die Baustelle Staubschutz-vorrichtungen in Form von Abdeckfolien, Staubschutztüren und Absaugeinrichtungen benötigt wird.

Kosten für die Badmodernisierung

Die konkreten Kosten für eine Badmodernisierung hängen stark von den Ausstattungsdetails ab. Komplettbäder sind bereits ab einem Betrag von 10.000 Euro erhältlich. Nach oben sind die Grenzen offen. Exklusive Sanitäranlagen, edle Fliesen und luxuriöse Armaturen verteuern die Modernisierungsmaßnahme. Auch eine Fußbodenheizung und Extras wie Handtuchtrockner, Whirlpool-Badewanne oder Regenwald-Tellerdusche schlagen mit höheren Kosten zu Buche. In Abhängigkeit vom ausgewählten Material und den Einrichtungsgegenständen können sich die Kosten auf bis zu 50.000 Euro summieren. Eine solide Finanzplanung ist aus diesem Grund unabdingbar.

Abstecken des finanziellen Rahmens

Bevor eine konkrete Planung für die Badmodernisierung erfolgt, muss der finanzielle Rahmen abgesteckt werden. Prüfen Sie, ob das vorhandene Finanzpolster ausreicht, oder zur Finanzierung ein Bankkredit in Anspruch genommen werden soll. Dabei müssen Sie auch Zusatzkosten für die Entsorgung des Bauschutts und alter Sanitäranlagen einplanen. Stecken Sie den finanziellen Rahmen nicht zu eng. In der Praxis kommt es oft zu unvorhersehbaren Ereignissen, die die Badmodernisierung verteuern. Ein gewisser Finanzpuffer sollte aus diesem Grund eingeplant werden. Um einen genauen Überblick zu erhalten, holen Sie sich Angebote und Kostenvoranschläge ein und listen Sie sämtliche Kosten für Einrichtungsgegenstände, Baumaterialien, Montage sowie Abfallentsorgung auf.
 
Sollten Sie zusätzliche, finanzielle Mittel für die Badsanierung benötigen, nutzen Sie einen Eigentümerkredit oder ein KfW-Darlehen welches den altersgerechten Umbau fördert. Beim Eigentümerkredit profitieren Sie von einem günstigen Zins, der über die gesamte Laufzeit von bis zu 20 Jahren festgeschrieben wird. Das Darlehen wird ohne Grundschuldeintrag vergeben und kann schnell und bequem online abgeschlossen werden.

Wie lange dauert die Umsetzung?

Für die meisten Immobilienbesitzer und Wohnungseigentümer spielt die Frage nach der Dauer der Modernisierungsmaßnahmen eine entscheidende Rolle. Das Badezimmer ist ein häufig genutzter Raum und Bauarbeiten in diesem Bereich sind stets mit einer Einschränkung der Wohnqualität verbunden. Für die Zeitplanung gelten folgende Richtwerte als Orientierung:

  • Planung, Bemusterung, Auftragserteilung, Materialbestellung: Ca. 8 Wochen
  • Arbeitsvorbereitung inklusive Demontage bestehender Anlagen: Ca. 3 Arbeitstage
  • Rohmontage, Estrich, Elektriker, Putzarbeiten, Wanne setzen: Ca. 7 Arbeitstage
  • Fliesenleger, Maler, Endmontage, Tischlerarbeiten, Endreinigung: Ca. 6 Arbeitstage

Obwohl die Planungs- und Vorbereitungsphase mit rund 8 Wochen die meiste Zeit in Anspruch nimmt, ist der reine Arbeitsaufwand bei einer Badmodernisierung nicht zu unterschätzen. Unter Berücksichtigung eventueller Unwägbarkeiten sollten Sie drei Wochen für eine fachgerechte Ausführung sämtlicher Modernisierungsmaßnahmen einplanen.