Diese Ratschläge sollten Sie berücksichtigen.
10 Tipps, die Sie beim Hauskauf beachten sollten.
Ein Hauskauf ist ein großes Abenteuer. Damit Sie für die Besichtigung und für den späteren Kauf gut vorbereitet sind, haben wir für Sie zusammengefasst, was man beim Kauf berücksichtigen sollte.
Tipp 1: Achten Sie auf die Lage Ihrer Wunschimmobilie
Die Lage spielt beim Kauf eines Eigenheims wohl die wichtigste Rolle. Die Länge des Arbeitswegs ist genauso wichtig, wie die Entfernung zu Kindergarten oder Schule. Wie ist die Verkehrsanbindung? Fahren regelmäßig Busse bzw. Bahnen oder sind Sie auf ein Auto angewiesen? Machen Sie sich auch im Internet über Ihre Region schlau. Was für Freizeitaktivitäten sind möglich, gibt es in der Nähe genügend Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte, aber auch Spielplätze oder Sportvereine für Kinder? Wie hoch ist die Lärmbelästigung durch umliegende Industrie oder Bahnstrecken. Ebenso spielen auch eine mögliche Geruchsbelästigung durch Landwirtschaft und Strahlung durch Funkwellen eine Rolle. Überprüfen Sie die Gegebenheiten, Sie wollen sich schließlich wohlfühlen.
Tipp 2: Beziehen Sie Alter, Größe und Zustand in die Entscheidung mit ein
Neben dem Alter der Immobilie spielt auch die Größe eine wichtige Rolle. Passt die Wohnfläche zu Ihren jetzigen aber auch künftigen Bedürfnissen? Welche Raumhöhe hat die Immobilie? Räume unter 2,60 m Höhe wirken oftmals erdrückend. Erwarten Sie Nachwuchs oder verlässt eines Ihrer Kinder demnächst das Elternhaus? Bietet das Haus genügend Platz für die Familie, aber auch für Ihre Habseligkeiten sowie Waschmaschine, Trockner und Gefrierschrank? Machen Sie eine Liste von Räumen, die Sie unbedingt benötigen (Arbeitszimmer, Gästezimmer, Hobbyraum). Hochwertige und barrierefreie Sanitäranlagen sparen Ihnen Sanierungskosten. Werfen Sie auch einen Blick in den Garten: Ist der Schnitt richtig und der Garten groß genug?
Von innen geht der Blick nach außen. Überprüfen Sie den Zustand der Fassade, aber auch der Treppen und Stützbalken. Ist das Dach dicht und wie alt sind die Ziegel? Kontrollieren Sie jeden Raum penibel auf Schimmelbildung. Bad und Keller sind hier besonders anfällig für die gefährlichen Sporen. Werfen Sie auch einen Blick links und rechts neben Ihr Grundstück: Wie sieht es um Sie herum aus, wird noch gebaut? Wenn ja, kommen Sie mit dem Baulärm klar oder stört Sie die Optik um Sie herum?
Zusätzlich kann für das Grundstück ein Bodengutachten empfehlenswert sein. Dieses gibt Aufschluss über die Beschaffenheit und es können verborgene Altlasten identifiziert werden. Auch der Grundwasserstand wird ermittelt, da dieser nicht zu hoch sein sollte. Das Gutachten erstellt ein Sachverständiger für Geotechnik und ist mit Kosten zwischen 500 und 1.000 Euro verbunden. Oftmals können einige Informationen bereits über auskunftsfreudige Nachbarn eingeholt werden, ein Gutachten können diese jedoch nicht ersetzen.
Tipp 3: Werfen Sie einen Blick in die Zukunft
Der Kauf der Immobilie ist ein großer Schritt für einen längeren Lebensabschnitt, vielleicht sogar für das ganze Leben. Schauen Sie sich aus diesem Grund Ihre Nachbarschaft genauer an. Wohnen Familien mit Kindern in den umliegenden Häusern oder doch eher Rentner oder berufstätige Singles. Kinder wünschen sich Kinder, mit denen sie draußen spielen können. Berufstätige ohne Kinderwunsch wären möglicherweise von dem Lärm der spielenden Kinder genervt. Überprüfen Sie daher, ob die Umgebung zu Ihnen passt.
Behalten Sie aber auch einen späteren altersgerechten Umbau im Hinterkopf: Verfügt das Haus bereits über barrierefreie Zugänge zu den wichtigsten Räumen? Wie viel Aufwand und finanzielle Mittel werden ungefähr für den altersgerechten Umbau gebraucht? Kalkulieren Sie diese möglichen Aufwände in Ihre Entscheidung mit ein.
Tipp 4: Schauen Sie sich den Bebauungsplan an
Der Bebauungsplan gibt an, welche Baumaßnahmen Sie tätigen dürfen. Folgende Vorgaben können im Bebauungsplan geregelt sein: Bauweise, Anzahl der erlaubten Vollgeschosse, Größe, Tiefe und Breite der Baugrundstücke, Dachformen, Farben, Materialien und sogar Haustypen. Auch die Lage der PKW-Stellplätze und der Versorgungsleitungen kann bereits festgelegt sein. Sehen Sie sich bei der örtlichen Baubehörde den Bebauungsplan an, damit Sie sicher sein können, dass Sie später geplante Umbauten auch umsetzen dürfen. Zum Teil werden die Pläne auch schon auf den Internetseiten der zuständigen Baubehörde bereitgestellt.
Tipp 5: Vergleichen Sie den Kaufpreis und prüfen Sie die Finanzierungsmöglichkeiten
Beim Kauf eines Hauses gibt es in der Regel Verhandlungsspielraum: Vergleichen Sie die Kaufpreise in der Umgebung und definieren Sie für sich eine Obergrenze. Nutzen Sie gegebenenfalls festgestellte Mängel, um noch einmal nachzuverhandeln. Aber aufgepasst: Wer es zu sehr übertreibt, kann gegenüber anderen Interessenten auch das Nachsehen haben.
Dreh- und Angelpunkt beim Hauskauf ist die Finanzierung: Neben dem reinen Kaufpreis sind zusätzlich die Kosten für z.B. Renovierungen, Einrichtung und vor allem für die Nebenkosten zu berücksichtigen. Ihr Berater ermittelt für Sie den Bedarf und informiert Sie über Ihre Finanzierungsmöglichkeiten, aber auch über die Tilgungsmöglichkeiten Ihres Darlehens. Am Ende erhalten Sie eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Finanzierung. Nicht immer ist die günstigste Finanzierung auch die beste – Kriterien wie Flexibilität, persönlicher Kontakt, Erreichbarkeit und eine umfassende Beratung sichern Ihnen langfristig weitere Vorteile.
Verschaffen Sie sich einen ersten Überblick über Ihre Finanzierung mit unserem Baufinanzierungsrechner-Rechner. Informieren Sie sich im Vorfeld auch über die Möglichkeiten günstiger Zuschüsse über die KfW oder andere Förderprogramme zu bekommen.
Tipp 6: Vergessen Sie nicht die Nebenkosten
Zu berücksichtigen sind zusätzlich zum Kaufpreis auch die Nebenkosten: Dazu gehören die Maklerprovision (liegt meist zwischen 4,76 % und 7,14 %), die Grunderwerbsteuer (zwischen 3,5 und 6,5 %), die Notarkosten (ca. 1,2 %) und die Eintragung beim Grundbuchamt (0,5 %).
Tipp 7: So viel Eigenkapital benötigen Sie für Ihre Finanzierung
Als Faustformel lässt sich festhalten: Je mehr Eigenkapital Sie in die Finanzierung einbringen, desto besser wird der Zinssatz Ihrer Finanzierung sein. Mit einem Eigenkapitalanteil von 20 % können Sie in der Regel die Nebenkosten abdecken und sind bei einer Anschlussfinanzierung in 10 oder 15 Jahren bei steigenden Zinsen vor bösen Überraschungen geschützt. Eine Anrechnung von Eigenleistungen als Eigenkapital ist meist bis zu einem Wert von 10-15 % der Bau bzw. Herstellungskosten möglich. Vorsicht ist hier aber geboten. Viele Bauherren überschätzen sich bei der Kalkulation: Wer viel selbst machen will, benötigt mehr Zeit als ein Fachbetrieb. Zudem gibt es bei Eigenleistungen keine Gewährleistung.
Tipp 8: Falls nötig: Lassen Sie Ihr Objekt bewerten
Wenn Sie sich beim Kaufpreis unsicher sind, kann ein Immobiliengutachten hilfreich sein: Ein Sachverständiger – häufig Bauingenieure oder Architekten - ermittelt vor Ort für Sie den realen Marktwert des Objektes. Die Kosten hierfür variieren je nach Umfang und Aufwand von einigen hundert Euro bis zu 1,5 % des Immobilienwertes. Deutlich günstiger ist eine Onlinebewertung, die Sie einfach und schnell bei Anbietern wie z.B. Sprengnetter24.de durchführen lassen können. Sie liefert Ihnen eine erste Orientierung bei der Beurteilung des Kaufpreises.
Tipp 9: Werfen Sie einen Blick in den Energieausweis
Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass jeder Verkäufer oder Vermieter bereits bei der Besichtigung den Energieausweis vorlegt. Ähnlich wie bei Haushaltsgeräten werden Gebäude in Energieeffizienzklassen unterschieden. Im Energieausweis finden Sie eine Farbskala von grün nach rot mit der Einteilung der Effizienzklassen von A bis J. Klasse A hat einen sehr niedrigen Energiewert, Häuser mit dieser Energieeffizienz werden auch Passivhäuser genannt. Bei Klasse H-J hingegen handelt es sich um einen unsanierten Altbau. Ihre Wunschimmobilie sollte mindestens die Energieeffizienzklasse B haben, Objekte dieser Kategorie werden auch als KfW-60 Haus oder 3-Liter-Haus bezeichnet.
Prüfen Sie in diesem Zuge auch, welche Heizung im Haus verbaut und wie alt die Anlage ist. Zusätzlich sollten Sie auch die Dämmung prüfen. Sobald Wärme beispielsweise durch die Seitenwände entweicht, steigen die Heizkosten.
Tipp 10: Setzen Sie auf Sicherheit und Funktionalität der Immobilie
Es ist wichtig, sich bereits im Vorfeld einen Eindruck von der Sicherheit der Immobilie zu machen, um Handlungsbedarf zu erkennen. Nach der DIN Norm EN 1627 lassen sich einzelne Bauteile in 6 sogenannte Widerstandsklassen (resistance class) einteilen. Für Häuser und Wohnungen empfehlen Sicherheitsexperten die Klasse RC 2 oder 3.
Zusätzlich zur Widerstandsfähigkeit können Sie sich den Alltag durch ein Smart-Home erleichtern. Ein intelligentes Haus spart Energie und sorgt durch vernetzte Systeme für einen deutlichen Komfortgewinn. Neben der automatischen Steuerung der Heizkörper, die Öffnung der Fenster oder der intelligenten Lichtsteuerung gibt es nahezu keine Grenzen. Ist bei der Immobilie bereits ein zusätzliches Steuerungsnetz installiert, können Sie leicht auf Smart-Home umrüsten. Doch auch für Gebrauchtimmobilien gibt es so genannte Plug-&-Play-Systeme, für die Sie kein extra Steuerungsnetz benötigen.
Für zusätzliche Funktionalität der Immobilie sorgt Barrierefreiheit, wodurch Sie sich den altersgerechten Umbau in späteren Jahren sparen können.
Wenn Sie diese Tipps beachten, bleiben Ihnen böse Überraschungen beim Hauskauf erspart und Sie blicken bei dieser großen Herausforderung entspannt in die Zukunft.