So behalten Sie den Überblick beim Hausbau und Grundstückskauf
Baunebenkosten
Für viele Menschen erfüllt sich mit dem Bau einer Immobilie ein langersehnter Traum. Bauherren, die bei den Kosten aber nur auf den reinen Kaufpreis schauen, müssen aufpassen. Wer eine Immobilie erwirbt, sollte zu seinem Budget zwischen 15 -20 Prozent Nebenkosten einkalkulieren – so lautet die Faustregel. Wir zeigen Ihnen, wann Baunebenkosten entstehen, wie hoch sie sein können, wie Sie einer Fehlkalkulation aus dem Weg gehen und welches Sparpotenzial sich trotz allem bietet.
Was sind Baunebenkosten?
Bei den Baunebenkosten denken viele Bauherren zuerst an Makler, Notar oder die Grundsteuer. Dabei umfassen die Nebenkosten eines Baus vielmehr als das und beziehen auch Erschließungskosten, notwendige Versicherungen oder die Außenanlagen mit ein. Was so „nebensächlich“ klingt, kann schnell zu einer teuren Kostenfalle werden: individuellen Vorschriften und Regeln je Bundesland wirken, die Wahl zwischen Massivhaus oder schlüsselfertigem Haus und zu guter Letzt der Zustand des Baugrundstückes sowie die persönlichen Vorlieben bei der Ausstattung treiben die Nebenkosten in die Höhe. Um Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie bei der Finanzplanung von Anfang an die Baunebenkosten im Blick haben, denn diese machen oft zwischen 15 – 20% der Gesamtkosten aus. Das sind bei Baukosten in Höhe von 300.000 € immerhin satte 45.000 - 60.000 € und mehr.
Prinzipiell entstehen Baunebenkosten in allen Phasen des Hausbaus:
- beim Grundstückskauf
- bei der Bauvorbereitung
- während der Bauphase und
- nach der Fertigstellung des Hauses
Tipp: Holen Sie in den verschiedenen Bauphasen möglichst viele Angebote von Unternehmen und Dienstleistern ein. Ganz egal, ob es sich um die Entsorgung von Altgebäuden oder um die notwendigen Versicherungen handelt. Mit einem umfangreichen Vergleich und der Auswahl der passenden Angebote lassen sich Ihre Kosten reduzieren.
Nebenkosten beim Grundstückskauf
Geschafft: Sie haben ein passendes Grundstück gefunden und Ihre Finanzierung steht. Doch bevor der erste Spatenstich getan ist, kommen nun schon die ersten Kosten auf Sie zu.
Makler
Wenn Sie bei der Grundstückssuche die Hilfe eines Maklers in Anspruch genommen haben, muss dessen Dienstleistung entsprechend bezahlt werden. Die Courtage ist unmittelbar an den Makler zu entrichten. Die Maklerprovision liegt je nach Bundesland und Lages zwischen 3,0 und 7 % des gesamten Kaufpreises. Auf die Courtage muss noch die Mehrwertsteuer von 19 % aufgeschlagen werden.
Notarkosten
Bei jedem Grundstückskauf fallen Gebühren für den Notar an, denn der Kauf muss mit einer beglaubigten Urkunde abgewickelt und bestätigt werden. Die Gebühren für den Notar errechnen sich aus dem Kaufpreis. Sie werden prozentual auf der Grundlage des seit dem 01.08.2013 gültigen Gerichts- und Notarkostengesetzes ermittelt und betragen ca. 1,5 % des gesamten Kaufpreises. Weitere Infos auch in unserem Ratgeber „Tipps für den Notartermin“.
Grunderwerbssteuer
Die Grunderwerbsteuer ist fällig, sobald eine Immobilie bzw. Grundstück gekauft wird. Seit dem 01.09.2009 darf jedes Bundesland die Grunderwerbssteuer individuell festlegen. So kommt es, dass in einem Bundesland nur 3,5 % in einem anderen aber bis zu 6,5% zu zahlen sind. Die Grunderwerbsteuer wird berechnet, wenn der Grundbucheintrag erfolgt ist. In Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen werden beispielsweise 5,0 % Grunderwerbssteuer fällig, wohingegen in Hamburg nur 4,5 % anfallen. In Schleswig-Holstein zahlen Sie sogar 6,5 % Grunderwerbssteuer. Bei 300.000 Euro Kaufpreis ist besteht zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein eine Differenz von 6.000 Euro.
Tipp: Wer seine Immobilie selbst baut, kann bei der Grunderwerbsteuer sparen, wenn er Grundstück und Haus getrennt voneinander erwirbt, denn dann fällt die Steuer unter bestimmten Umständen nur auf das Grundstück an. Wird beides gleichzeitig aus einer Hand erstanden, wird die Steuer für den gesamten Kaufpreis fällig. Um lediglich für den Kauf des Grundstücks Steuern zahlen zu müssen, ist es wichtig, für den Grundstückskauf und den Hausbau zwei getrennte Verträge zu schließen. Lassen Sie sich hier gut beraten.
Grundbucheintrag
Erst durch den Grundbucheintrag geht das Grundstückseigentum auf Sie als Käufer über. Sowohl der Grundstückserwerb als auch die Grundschuld für den Darlehensgeber werden ins Grundbuch eingetragen. Die Kosten dafür betragen etwa 1,5 % des Kaufpreises.
Kosten bei der Bauvorbereitung
Nun sind Sie stolzer Besitzer eines Grundstücks und würden am liebsten sofort mit dem Hausbau loslegen. Verständlich! Damit das Grundstück aber bebaut werden kann, müssen einige Vorbereitungen getroffen und weitere Baunebenkosten berücksichtigt werden.
Bodengutachten
Das Bodengutachten, auch Baugrundgutachten genannt, gibt im Wesentlichen Auskunft über die Beschaffenheit des Bodens. Ist der aktuelle Boden tragfähig oder kann das Gebäude abrutschen, was zu einer Schiefstellung und Rissen im Haus führen kann? Diese und andere Fragen beantwortet so ein Gutachten, welches möglichst noch vor Vertragsabschluss mit Ihrer Hausbaufirma gemacht werden sollte. Die Kosten für so ein Gutachten belaufen sich meist zwischen 500 – 800 Euro.
Vermessung
Um einen vollständigen Bauantrag einzureichen, muss das Grundstück vermessen und ein objektbezogener Lageplan erstellt werden. Die Vermessung erfolgt durch das zuständige Katasteramt oder einen öffentlich bestellten Vermesser. Die Kosten unterliegen der Vermessungsgebührenordnung, sie können in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich sein. Rund 2-3.000 Euro sollten Sie hierfür aber veranschlagen.
Bauantrag
Vor jedem Hausbau wird eine Baugenehmigung benötigt. Diese wird von der örtlichen Baubehörde erteilt. Damit Ihnen die Erlaubnis zum Bauen gegeben werden kann, benötigt die Behörde umfangreiche Dokumente, die im Rahmen des Bauantrags eingereicht werden. Die Kosten für einen Bauantrag können je nach Bauvorhaben und Gemeinde variieren. Grundsätzlich sollten Bauherren mit Kosten von ungefähr 0,5 Prozent der kompletten Bausumme für den Bauantrag rechnen. Bei einem Hausbau von 300.000 sind dies allein schon ca. 1.500 Euro.
Erdaushub und Entsorgung
Egal ob Sie Ihr mit Keller oder eine Bodenplatte planen - ohne ein sicheres Fundament geht es nicht. Das Ausheben einer Baugrube ist allerdings mit mehr Kosten verbunden, als die meisten Bauherren ahnen. Vor allem der Aushub schwierigen Bodens, aber auch der Abtransport des Materials, kann teuer werden. Für das Ausheben selbst wird meist teures Gerät benötigt. Für die Entsorgung fallen dann weitere Kosten an. Alles in allem müssen Sie im Schnitt mit Kosten von mindestens 25,- bis 50,- Euro pro Kubikmeter rechnen.
Baustraße und Kranstellplatz
Damit schwere Baufahrzeuge auf dem Weg zur Baustelle nicht stecken bleiben, kann eine Baustraße sinnvoll sein. Nach heftigem Regen können z. B. die Fahrzeuge in der Wiese einsinken. Diese wieder zu bergen wäre mit erheblichen Zusatzkosten für den Bauherrn verbunden. Idealerweise wird der Mutterboden abgeschoben und mit Schotter oder Recyclingmaterial eine Baustraße errichtet. Wenn die Baustraße nicht mehr benötigt wird, können die Materialien später für die Gründung der Zuwegung oder für den Fahrzeugstellplatz verwendet werden. Im Schnitt sollten Sie hierfür ca. 11 Euro je qm kalkulieren.
Abriss alter Gebäude
Wer ein Grundstück mit Altbestand gekauft hat und diesen abreißen möchte, kommt um die Beauftragung einer Abrissfirma nicht herum. Ein fachgerechter Hausabriss muss viele Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigen und ist leider nicht günstig. Besonders dann nicht, wenn die Entfernung eines Kellers oder sogar die Entsorgung von möglicher Schadstoffe vorgenommen werden muss. Aufgrund der vielen verschiedenen Preisfaktoren ist die Höhe der Kosten nicht pauschal zu beziffern und variieren zwischen 135 – 186 Euro je qm. Lassen Sie sich von mindestens zwei zertifizierten Abrissfirmen ein konkretes Angebot anfertigen – oder fragen Sie den Architekten, der für Ihren Neubau zuständig ist.
Baumfällungen
Wenn der ein oder andere Baum auf Ihrem Grundstück den Weg versperrt, müssen diese erstmal beseitigt werden. Aber aufgepasst: eventuell muss hier eine Fällgenehmigung eingeholt werden. Die Kosten setzen sich aus der Fällung und Entsorgung, aus dem Roden und Entsorgen der Baumwurzel und aus den Gebühren für die Genehmigung zusammen. Die Art der Fällung, zusätzliche Arbeiten und der Standort des Baumes auf dem Grundstück sind zusätzliche Faktoren, die sich auf die Kosten auswirken.
Erschließungkosten
Gas, Wasser, Strom & Telefon – ohne diese Anschlüsse läuft in Ihrem zukünftigen Zuhause nicht viel. Von daher sind die sogenannten Erschließungskosten bei jedem Hausbau unvermeidbar. Unter Erschließungskosten versteht man alle Kosten, die entstehen, wenn ein Grundstück an das Wasser- oder Stromnetz sowie weitere technische Netze und an das Straßennetz angeschlossen wird. Die Höhe der Kosten hängt vom Umfang der nötigen Arbeiten und der jeweiligen Gemeinde ab, können sich aber schnell auf bis zu 15.000 Euro summieren.
Stromanschluss
Strom ist beim Neubau in zweierlei Hinsicht wichtig: Nicht nur das fertige Haus benötigt einen Stromanschluss, auch auf der Baustelle wird bereits Strom benötigt. Dafür sollte der Bauherr einen Baustromkasten beantragen. In Verbindung mit dem Abschluss eines Stromvertrags beim gleichen Anbieter kann man hier oft Kosten sparen.
Gasanschluss
Im Regelfall kostet ein Gasanschluss zwischen 1.500 - 2.000 Euro. Alternativ besteht die Möglichkeit der Nutzung von Erdwärme oder einer Ölheizung. In diesem Fall entfallen dann die Anschlusskosten an das Gasnetz.
Wasser und Kanalisation
Ohne Wasser geht es nicht, weshalb der Anschluss an die Wasserversorgung zwingend notwendig ist. Das im und am Haus anfallende Abwasser wird über den sogenannten Hausanschluss zum öffentlichen Kanal abgeleitet. Der Hausanschluss besteht in der Regel aus der Hausanschlussleitung und der Grundstücksanschlussleitung. Insgesamt sind hierfür ca. 2.000 bis 5.000 Euro einzuplanen – je nachdem, wie weit die nächste Anschlussstelle vom Haus entfernt ist.
Telekommunikation
Auch wenn dieses Thema vergleichsweise unwichtig erscheint, denken Sie frühzeitig an die Beantragung des Anschlusses, denn das Verfahren kann ziemlich bürokratisch und lang sein. Die Kosten für die Anschlüsse belaufen sich üblicherweise auf wenige hundert Euro. Dabei arbeiten Architekten und das jeweilige Telekommunikations-Unternehmen Hand in Hand. Der Wasserversorger leistet dabei den Erdaushub für Kabel und Rohre, die Schächte werden dann vom Telefon-Anbieter für seine Leitungen mitgenutzt. Bei Neubau-Gebieten werden die jeweiligen Grundstücke meist schon mit allen Anschlüssen an die einzelnen Bauherren übergeben.
Kosten während der Bauphase
Geht der Hausbau nun endlich los müssen Sie sich auf weitere Kosten für notwendige Versicherungen einstellen. Auch beauftragte Architekten möchten bezahlt werden. Und sie sollten unbedingt die Bauzeitzinsen im Blick haben. Die werden für die bereits von der Bank ausgezahlten Beträge des zur Verfügung stehenden Baukredites fällig. Aber welche Versicherungen sind notwendig und welche Kosten entstehen im Zusammenhang mit Architekt oder dem Baugutachten?
Versicherungen gegen Schadenersatzforderungen aufgrund der Baustelle
Die Baustelle ist nicht ausreichend abgesichert oder jemand stürzt: schnell können Schadenersatzansprüche auf Sie zukommen. Als Bauherr tragen Sie die volle Verantwortung für die Baustelle und sind gesetzlich dazu verpflichtet, für Schäden aufzukommen. Passiert im schlimmsten Fall ein Unfall, haften Sie mit Ihrem ganzen Vermögen. Um weder für Personen-, Sach- oder daraus entstehende Vermögensschäden aufkommen zu müssen, gibt es die sogenannte Bauherrenhaftpflichtversicherung. Diese Versicherung sichert Sie während der gesamten Bauzeit ab.
Versicherung gegen Schäden und Mängel am Bau
Beim Bau eines Hauses kann es zu Schäden am Rohbau, an noch nicht verbauten Materialien oder den benötigten Baumaschinen kommen. Sturm und Überschwemmungen oder aber fahrlässiges Verhalten der Handwerker können dazu führen, dass bereits fertiggestellte Gebäudeteile neu errichtet oder unbrauchbares Material neu angeschafft werden müssen. Auch Diebstahl oder Vandalismus sind auf einer Baustelle leider keine Seltenheit. Der Traum von den eigenen vier Wänden kann somit enden, bevor der Neubau fertiggestellt ist. Um sich vor solchen unerwarteten Gefahren während der Bauphase zu schützen, ist die Bauleistungsversicherung ein unerlässliches Muss für jeden, der ein Haus bauen möchte. Somit erhöht sich durch diese Schadensfälle nicht die finanzielle Belastung des Bauherrn und der Bau kann fortgesetzt werden.
Versicherungsschutz gegen die Feuergefahr am Bau
Ein Kurzschluss, eine defekte Gasleitung oder Brandstiftung: eine große Gefahr für jede Baustelle ist der Ausbruch eines Feuers. Ein Brand kann schnell den gesamten Baufortschritt zerstören und die Bauzeit erheblich verlängern. Damit Sie als Bauherr vor einem finanziellen Desaster geschützt sind, ist eine Feuerrohbauversicherung unverzichtbar. Neben dem Rohbau sind meist auch die Baustoffe sowie Schäden durch Rauchentwicklung und den Löscharbeiten abgesichert. Bei vielen Versicherungsanbietern ist die Feuerrohbauversicherung umsonst, wenn gleichzeitig eine Wohngebäudeversicherung für die Zeit danach abgeschlossen wird. .
Versicherungsschutz gegen Mehrkosten
Im schlimmsten Fall kann es vorkommen, dass eine Baufirma während des Hausbaus die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen muss. In diesen Fällen müssen die Bauarbeiten eingestellt werden. Der Bauherr muss sich dann nach neuen Bauunternehmen umsehen. Genau in diesem Fall springt die Baufertigstellungsversicherung ein. Sie übernimmt dann die Aufgabe einer Bürgschaft. Ebenfalls können mit ihr anfallende Kosten während oder nach Beendigung der Bauarbeiten gedeckt werden.
Versicherung für Bauhelfer
Wer beim Hausbau auf die Hilfe von Freunden, Bekannten, Familienangehörige oder Nachbarn zählen kann, hat den Vorteil der Kostenersparnis durch Eigenleistungen, sollte aber dringend einiges beachten: Diese Mithelfer werden in der Fachsprache Bauhelfer genannt und müssen während ihrer Tätigkeit durch die Bauhelferversicherung abgesichert werden. Grundsätzlich müssen alle Bauhelfer bei der Berufsgenossenschaft Bau (BauBG) gemeldet und darüber gesetzlich versichert werden – unabhängig davon, ob sie für ihre Arbeit entlohnt werden oder nicht. Wenn diese nicht eine Woche vor Baubeginn gemeldet werden, kann ein hohes Bußgeld verhängt werden.
Bauzeitzinsen im Blick behalten
Unter Bauzeitzinsen versteht man die Summe aller Zinsen, die von der ersten Darlehensauszahlung bis zum Einzug ins neue Heim anfallen. Als Bauherr sollten Sie diese Bauzeitzinsen unbedingt in ihrer persönlichen Finanzplanung berücksichtigen, da es in der Regel in der Bauphase des Hauses zu einer monatlichen Doppelbelastung kommt. Im Idealfall haben Sie eine lange bereitstellungszinsfreie Zeit von der Bank eingeräumt bekommen.
Architekt und Baubegleitung
Auch die Kosten für einen Architekten sollten sie einplanen, wenn Sie nicht mit einem Bauträger zusammenarbeiten. Architekten richten ihre Gebühren in der Regel an der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) aus. Ein Baubegutachter und/oder eine Baubegleitung ist immer ratsam, wenn Baumängel frühzeitig erkannt und Folgeschäden vermieden werden sollen. Mit einer Mitgliedschaft im Bauherren-Schutzbund profitieren Sie von bundesweit einheitlichen und preiswerten Honorarsätzen für deren unabhängigen Bauherrenberater.
Kosten nach dem Hausbau
Der Rohbau steht. Man könnte denken, dass nun keine weiteren Nebenkosten mehr auf einen zukommen. Dies ist aber weit gefehlt, denn nun geht es noch an die „Kleinigkeiten“ wie Innenausbau und die Außenanlagen. Hier kommt schnell ein Euro zum nächsten. Gut, wenn man diese Kosten bereits im Vorwege berücksichtigt und eingeplant hat:
Außenanlagen
Gepflegte und schöne Außenanlagen sind oft die Visitenkarten des Haues. Um sich in seinem neuen Zuhause richtig wohl zu fühlen, ist nicht nur die entsprechende Einrichtung und Raumgestaltung ausschlaggebend. Auch ein gemütlicher Garten oder eine schöne Terrasse erhöhen den Wohnkomfort erheblich.
- Gehwege pflastern: Die Zufahrt, die gewünschten Gehwege und die Art der Pflasterung sind ausschlaggebend für die Kosten. Allein für das Pflastern der Zufahrt und die Gehwege können sich verschiedene Preise ergeben, dabei sind etwa die Einfahrtsgröße und die Art der Pflasterung entscheidend.
- Terrasse anlegen: Eine großzügige und moderne Terrasse zur Entspannung oder für die Grillparty darf bei einem Haus nicht fehlen. Je nach Größe und Belag kostet der qm hier bis zu 40 Euro. Bei der Verwendung von beispielsweise Natursteinen erhöht sich dieser Betrag erheblich.
- Garage und Carport: Wohin mit dem Auto oder Motorrad? Einfache Carports sind bereits für 500 Euro, individuelle Carports für ca. 3-4.000 Euro zu haben. Auch bei den Garagen sind Ausführungen von einfach bis ausgefallen möglich: Die Kosten für Fertiggaragen aus Beton liegen zwischen 5 bis 12.000 Euro.
- Rasen und Hecken: Ein grüner Rasen, Sichtschutz zum Nachbarn oder ein Blumenbeet: Die Gestaltungsmöglich-keiten für den Garten sind vielfältig und teilweise auch sehr kostspielig so dass schnell eine beachtliche Summe für die Gesamtkosten zusammenkommt.
Innenausbau
Beim Innenausbau geht es maßgeblich darum, das Haus bewohnbar zu machen. Von Sanitäranlage bis Bodenbelag: eines kommt zum anderen und schnell sind ein paar Tausend Euro ausgegeben – je nach Material und Ausstattung.
- Sanitär und Klempner: Die Installation der Sanitäranlagen und die Kosten für den Klempner machen einen großen Teil der Kosten am Innenausbau aus. Hierbei kann man mit bis zu 50 € pro m2 rechnen. Die durchschnittlichen Kosten für Klempnerarbeiten liegen bei 30 bis 60 € pro Stunde.
- Malerarbeiten: Zu den klassischen Malerarbeiten gehörten Putz, Anstrich, Tapete und Beschichtungen. Die Preise für einen Maler belaufen sich zurzeit auf durchschnittlich 8 bis 12 € pro m2. Hier bietet sich Sparpotenzial, wenn Sie selber aktiv werden und Ihre Innenräume verschönern.
- Bodenbelag: Laminat, Parkett, Teppich oder Fliesen: je nachdem für welchen Bodenbelag man sich entscheidet, betragen die Kosten zwischen 10 – 70 Euro pro qm, wobei Fliesen oder Parkett sicherlich die teuersten Varianten darstellen. Für das Verlegen von Fliesen fallen rund 25 bis 40€ pro m2.
- Küche: Von günstig bis teuer – bei der Auswahl von Küchen gibt es eine große Preisspanne. Überlegen Sie, wieviel Hightech- oder Markengeräte Sie wirklich benötigen oder ob für Sie gar ein Einbau in Eigenregie möglich ist. Dann können Sie hier ebenfalls sparen und müssen dafür weniger bei Ihrer Kostenplanung vorsehen.
Baukostenrechner
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Notar- und Grundbuchkostenrechner
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Versicherungscheck
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Fehlkalkulation vermeiden
Die Baunebenkosten im Vorfeld bis auf den letzten Cent zu ermitteln ist kaum möglich. Zu Beginn einer Planungsphase liegen meist noch nicht alle Kostenpunkte und die Gebühren in exakter Höhe vor. Trotzdem sollten Sie bei Ihrer Kalkulation versuchen, sich dem tatsächlichen Wert der Baunebenkosten möglichst weit zu nähern. Denn eines ist sicher: Wer beim Hausbau die Nebenkosten zu niedrig ansetzt, hat ein Problem.
Wenn das vorhandene Kapital nicht mehr reicht, entsteht eine Finanzierungslücke. Eventuell kommt es dann wegen unbezahlter Rechnungen zu einem Baustopp oder im schlimmsten Fall muss das Bauvorhaben sogar ganz aufgegeben werden. Da eine Nachfinanzierung jedoch deutlich teurer ausfällt, sollten Sie von vornherein einen finanziellen Puffer einbauen. Hierbei empfiehlt sich eine Summe von mindestens 10.000 Euro, so dass Sie auf höhere Baunebenkosten oder Baukosten flexibel reagieren können. Im besten Fall werden bei der Baufinanzierung bereits die Baunebenkosten berücksichtigt. Je genauer der benötigte Darlehensbetrag berechnet werden kann, desto mehr Kosten können Sie sparen.
Wird zum Ende der Bauphase das Geld knapp, überlegen Sie, ob zusätzliches Budget aktuell noch benötigt wird oder sich stattdessen geplante Ausgaben verschieben lassen. So könnte zum Beispiel die aufwendige Gartengestaltung ein Jahr später beginnen oder auf eine Garage erst einmal verzichtet werden.
Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie bei der Baufinanzierung die Möglichkeit haben, eine Nachfinanzierung zu erhalten. Dann können Sie ohne weitere Zusatzkosten eine anfallende Deckungslücke schließen.
Spartipps
Auch wenn beim Hausbau die Baunebenkosten unumgänglich und die Höhe häufig gesetzlich festgesetzt sind, bietet sich mit cleverer Planung Sparpotenzial. Unsere Tipps verraten Ihnen, wie Sie Ihren Geldbeutel schonen können:
Tipp 1: Groß gleich teuer
Viel Platz für viel Komfort - wen es ins Eigenheim zieht, der möchte gerne großzügig wohnen. Wer Abstriche bei der Größe des Grundstücks macht, kann bei den Kosten richtig sparen, denn viele Gebühren und Baunebenkosten orientieren sich am Kaufpreis. Wer ein kleines Grundstück kauft, der spart auch auf Dauer, etwa an der Grundsteuer, die die Kommunen erheben und die sie zunehmend zur Sanierung ihrer Haushalte anheben. Die Grundsteuer richtet sich nach der Größe des Grundstücks, ebenso knüpfen Umlagen bei den Erschließungskosten oder der Straßensanierung oft daran an.
Tipp 2: Clever kaufen
Allgemein orientiert sich die Grunderwerbsteuer am Kaufpreis. Das trifft vor allem die Käufer von Bauträgerhäusern und auch die Käufer einer gebrauchten Immobilie, die Haus und Grundstück aus einer Hand zum Komplettpreis kaufen. Beide müssen die Grunderwerbsteuer auf das Gesamtpaket bezahlen. Besser beziehungsweise günstiger fahren die Käufer eines freien Grundstücks, das sie später in Eigenregie bebauen. Denn sie bezahlen die Grunderwerbsteuer nur für das Grundstück. Und je kleiner das Grundstück, umso geringer auch die Grunderwerbsteuer.
Tipp 3: Herstellungskosten sind keine Kaufnebenkosten
Wenn Sie einen Neubau mit einem Bauträger machen, achten Sie genau auf Vertragsinhalte: Anschlüsse, Erdarbeiten oder Außenanlagen listen Bauträger gern als Kaufnebenkosten auf, obwohl es sich genau genommen um Herstellungskosten handelt, die im Festpreis inbegriffen sein müssten. Lassen Sie den Bauträgervertrag lieber nochmal von einem Sachverständigen prüfen. Wenn sich dabei herausstellt, dass der Bauträger viele Kosten auf Sie abwälzen will, fordern Sie eine Nachbesserung.
Tipp 4: Schlau kalkulieren
Damit der Hausbau bis zum Ende mit Freude vorangeht, ist es wichtig, die Baunebenkosten möglichst gut zu planen. Dabei ist es vor allem wichtig, nicht zu niedrig anzusetzen. Aber was passiert, wenn Sie zu hoch geplant haben? Das kann passieren, allerdings wäre es gut, wenn der Betrag dann nicht viel zu hoch ist. Denn wenn Sie deswegen einen zu hohen Baukredit aufgenommen haben, müssen Sie die Zinsen für Geld zahlen, welches Sie letztlich gar nicht benötigen.
Tipp 5: Versicherungen prüfen
Schauen Sie sich die notwendigen Versicherungen nochmal genau an. Eventuell kann eine Baufertigstellungsversicherung nicht notwendig sein, aber nur dann, wenn die Baufirma Sicherheitsleistungen vorweisen kann, wie beispielsweise eine Gewährleistungsbürgschaft einer Bank. Diese garantiert bei Nichterfüllung des Vertrages, dass die Bank dem Bauherrn das Geld zurückzahlt. Lehnen Bank oder das Bauunternehmen eine solche Bürgschaft ab, ist Vorsicht geboten und der Abschluss einer Baufertigstellungsversicherung zu empfehlen.
Tipp 6: Sparen mit Wohn-Riester
Wer sein Eigenheim über Wohn-Riester finanziert, erhält nicht nur staatliche Fördergelder. Bausparer genießen zusätzlich auch Steuervorteile: Jedes Jahr dürfen Sie Tilgungszahlungen bis 2.100 Euro als Sonderausgaben in Ihrer Einkommensteuererklärung geltend machen.