Dachsanierung

Vorteile der Dachsanierung

Ein fachgerecht eingedecktes Dach hat eine Lebensdauer von dreißig bis vierzig Jahren. Danach halten die meisten Dächer einem Sturm nicht mehr stand und müssen saniert werden. Für eine fällige Dachsanierung sprechen nicht nur verrutschte Ziegel und abgestürzte Dachpfannen. Auch Holzwurmbefall in den Balken, morsche Dachlatten, defekte Dachfenster und Schimmelbefall sind Anzeichen für dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen.

Insbesondere ältere Dächer sind echte Energiefresser. Bis zu 30 Prozent der Heizwärme gehen in einer Immobilie durch ein mangelhaft gedämmtes oder schlecht isoliertes Dach verloren. Handelt es sich um das Dach einer älteren Immobilie, ist gegebenenfalls zu prüfen, ob die verbauten Materialien Asbest enthalten. Dieser faserförmige Baustoff gilt in höchstem Maß als gesundheitsgefährdend und eine Dachsanierung darf in diesem Fall nur von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Bei einer Sanierung profitieren die Hausbesitzer von folgenden Vorteilen:

  • Senkung der Heizkosten
  • Wertsteigerung der Immobilie durch werterhaltende Maßnahmen
  • Verbesserung der Optik und des Wohnklimas
  • Erhöhung des Schallschutzes
  • Erhöhung der Widerstandsfähigkeit bei Naturgewalten wie Sturm und Hagel
  • Steigerung der Wohnqualität

Maßnahmen im Rahmen der Dachsanierung

In Abhängigkeit vom Alter, Typ und dem baulichen Zustand des Daches kommen unterschiedliche Maßnahmen im Rahmen einer sinnvollen Dachsanierung infrage:

  • Reinigung und Neubeschichtung der Dachziegel (dient nur der optischen Verschönerung)
  • Erneuerung des Dachstuhls inklusive Austausch maroder Balken
  • Erneuerung der Dacheindeckung
  • Dämmung (Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung, Untersparrendämmung)
  • Fachgerechter Austausch der Dämmstoffe
  • Asbestsanierung und Entsorgung des gesundheitsschädlichen Baumaterials durch einen Meisterbetrieb
  • Dachausbau/Dachaufstockung (gesetzliche Vorgaben beim Ausbau des Dachgeschosses beachten)
  • Einbau von Dachfenstern mit Wärmeschutzverglasung
  • Fachgerechte Sanierung von Reetdächern

Oder Sie nutzen eine Dachsanierung direkt zur Montage von einer Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Dach. Leisten Sie einen Beitrag zum Umweltschutz und profitieren Sie von einer gesicherten Rendite dank der gesetzlich festgelegten Energiesparverordnung. Außerdem können sowohl der Kauf einer Photovoltaik-Anlage, als auch die Kosten für Aufbau oder Erweiterung von gebrauchten Anlagen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden. Wer an den Dachkonstruktionen einer solchen Anlage keinen Gefallen findet, der hat die Möglichkeit sogenannte Solar-Dachziegel bzw. Modulziegel mit integrierten Photovoltaikmodulen zu nutzen.

Materialien für die Dacheindeckung

Ob Betondachsteine, Tondachziegel, Schiefer oder Reet, jeder Baustoff hat seine Vor- und Nachteile, die neben dem persönlichen Geschmack in die Entscheidung mit einbezogen werden sollten:

Betondachsteine:

  • Günstiger als Tondachziegel
  • Extrem robust und widerstandsfähig
  • Härten mit der Zeit weiter aus (Widerstandsfähigkeit steigt)
  • Undurchlässig für Wasser
  • Resistent gegen Schmutz (Abperleffekt)
  • Gute Schalldämmung
  • Schwerer als Tonziegel (werden bei Sturm nur selten abgedeckt)
  • Eine ausreichend stabile Dachkonstruktion ist erforderlich
  • Kleine Partikel können sich lösen und die Dachrinne verstopfen

Tondachziegel:

  • Lange Lebensdauer (bis zu 60 Jahren)
  • Widerstandsfähig gegen jegliche Witterungseinflüsse
  • Frostbeständig
  • Atmungsaktiv (angenehmeres Raumklima im Dachboden)
  • Große Auswahl an Formen und Farben
  • Teurer (hohe Produktionskosten)

Schiefer:

  • Natürliches Material (enthält keine Schadstoffe)
  • Einfach zu entsorgen
  • Langlebig und robust (bis zu 100 Jahre Lebensdauer)
  • Verschiedene Farbtöne/Verlegetechniken sind möglich
  • Optik lässt nach einigen Jahren nach, Material zeigt Anzeichen der Verwitterung
  • Nicht jeder Dachdecker verfügt über Know-how zum Umgang mit Naturschiefer

Reetdach:

  • Nachwachsender/ökologischer Baustoff
  • Hohe Elastizität, Festigkeit und Tragfähigkeit
  • Widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse
  • Dient zusätzlich als Dämmstoff und Schallschutz
  • Leicht brennbar
  • Versicherungsschutz notwendig
  • Sehr pflege- und wartungsintensiv, schneller Pilzbefall möglich

Vorgaben durch den Bebauungsplan

Blaues Dach, vorspringende Erker und Türmchen mit Spitzdach an den Seiten – nicht alle Wunschvorstellungen von Immobilienbesitzern lassen sich im Rahmen einer Dachsanierung verwirklichen. Der Grund liegt im Bebauungsplan. Er enthält die rechtsverbindlichen Festlegungen für die städtebauliche Ordnung und kann bei der zuständigen Stadtplanung eingesehen werden. Der Bebauungsplan regelt unter anderem, welche Dachformen verwendet werden können, welche Ausrichtung der Dachfirst und welchen Neigungswinkel das Dach haben muss. Allein diese drei Festsetzungen zeigen, dass der gestalterischen Freiheit im Rahmen einer Sanierung enge Grenzen gesetzt sind.
 
Neben diesen Richtlinien kann der Bebauungsplan weitere konkrete Regelungen bezüglich des Daches beinhalten. Eine Festlegung kann das Material für die Dacheindeckung betreffen. Beispielsweise kann in der Verordnung festgeschrieben sein, dass Dächer ausschließlich mit Reet und nicht mit Ziegeln gedeckt werden dürfen. Darüber hinaus kann es exakte Vorschriften bezüglich der Firsthöhe, der Art der Dachfenster und der Höhe der Dachtraufe geben. Rechtlich bindend ist die Einhaltung aller Anforderungen gemäß Energieeinsparverordnung. Existiert kein Bebauungsplan, tritt Paragraph 34 des Baugesetzbuches in Kraft. In diesem ist geregelt, dass sich ein Neubau oder ein saniertes Dach an die Umgebung anpassen soll.



Wie hoch sind die Kosten?

Die Höhe der Kosten für eine Dachsanierung hängt vor allem von den erforderlichen Maßnahmen ab. Zu den häufigsten Arbeiten zählen die Dachstuhlerneuerung, die Dacheindeckung, die Dämmung und die Asbestsanierung. Grundsätzlich muss bei einer Dachstuhlerneuerung mit Kosten zwischen 50 und 80 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Eine komplette Dacheindeckung schlägt mit Kosten zwischen 80 und 130 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Bei sämtlichen Leistungen müssen Zusatzkosten für Gerüste, Bauschuttcontainer und eine fachgerechte Abfallbeseitigung eingeplant werden.

Vorsicht ist bei günstigen Pauschalangeboten geboten, die angeblich Möglichkeiten zum Sparen bieten. Es kann sich um Lockangebote handeln, die längst nicht alle Materialien und Arbeiten enthalten. Aus dem vermeintlichen Schnäppchen kann auf diese Weise eine kostspielige Dachsanierung werden. Schlimmstenfalls werden minderwertige Materialien verwendet und die Sanierung wird unsachgemäß ausgeführt.

Legen Sie beim Bau selbst Hand an, um Kosten zu sparen. Gerade bei Ausbau-Arbeiten kann der Bauherr mit ein wenig handwerklichem Geschick viel selbst machen. Beim Dämmen der Dachschrägen in Eigenleistung lassen sich beispielsweise rund 5.000 Euro sparen. Unterschätzen Sie sich und Ihre Helfer aber nicht, sonst verursachen Sie am Ende nur Kosten, statt welche zu sparen. Wer selbst tätig werden oder Hilfe in Anspruch nehmen möchte, sollte sich im Vorwege um Versicherungs- und Rechtsformalien kümmern und sein Vorhaben der zuständigen Bau-Berufsgenossenschaft melden.

Wovon hängen die Kosten ab?

Die Kosten für eine Dachsanierung werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Da sich Dächer stark voneinander unterscheiden, variieren die Kosten erheblich. Eine entscheidende Rolle spielt die Dachform. Grundsätzlich wird zwischen Steildach-, Flachdach-, Ziegeldach-, Altbau- und Asbestsanierung unterschieden. Darüber hinaus hat die Dachfläche großen Einfluss auf die Kosten. Nur wenn die exakten Maße vorliegen, kann ein zuverlässiger Kostenvoranschlag erstellt werden. Auch von der Art der verwendeten Materialien hängen die Kosten für eine Dachsanierung ab. Zusätzlich spielt bei der Preisgestaltung für das Projekt die Dämmung, die Holzart für den Dachstuhl und das Eindeckmaterial eine Rolle. Letztendlich sind aber die Ziele des Bauvorhabens entscheidend. Preislich macht es einen Unterschied, ob es sich um eine Asbestsanierung mit einer kostenintensiven Entsorgung des Abbruchmaterials oder lediglich um Ausbesserungsmaßnahmen im Dachbereich handelt.

Woran erkenne ich eine gute Handwerkerfirma?

Seriöse Handwerkerfirmen identifizieren Sie anhand bestimmter Kriterien. Im Vordergrund sollte dabei nicht der Preis für die Dachsanierung stehen. Folgende Faktoren sprechen für ein zuverlässig arbeitendes Unternehmen:

  • Besichtigungstermin vor Ort mit Analyse der Bausubstanz
  • Kostenvoranschlag auf Basis der Analyse
  • Eigener Kundenservice
  • Gute Erreichbarkeit über verschiedene Kommunikationswege
  • Erfahrungsberichte anderer Kunden

Förderung und Finanzierungs­möglichkeiten

Eine Dachsanierung ist eine Investition in den Werterhalt der Immobilie. Die finanziellen Mittel erhalten Sie über einen Eigentümerkredit oder ein KfW-Darlehen. Der PSD EigentümerKredit zeichnet sich beispielsweise durch günstige Konditionen und eine Zinsbindung über die gesamte Laufzeitlänge aus. Mit flexiblen Laufzeiten zwischen 1 und 15 Jahren, einer Sondertilgungsmöglichkeit und einer Zinsfestschreibung über die gesamte Laufzeitlänge garantiert dieses Darlehen Planungssicherheit bei gleichzeitiger Flexibilität. Eine energetische Dachsanierung wird durch die KfW mit staatlichen Mitteln gefördert. KfW-Darlehen überzeugen mit niedrigen Zinsen und hohen Tilgungszuschüssen.

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