Achtung Baustelle – so klappt Ihr Neubauprojekt

Wertvolle Tipps für Ihr neues Eigenheim

Der Traum vom eigenen Haus ist für viele Menschen ein lebenslanges Ziel. Doch der Weg ins Eigenheim erfordert sorgfältige Planung und Vorbereitung. Was es beim Hausbau zu beachten gibt, erfahren Sie hier.

1. Finanzierungsplanung und Flexibilität

Das A und O ist eine gute Finanzierung
Eine solide Finanzierungsplanung bildet das Fundament für den Erfolg Ihres Bauvorhabens. Planen Sie Eigenkapital von etwa 20 % der Baukosten ein. Einige Banken rechnen auch Eigenleistung als Eigenkapital mit 10 – 15 % ein. Den Rest lässt sich durch eine flexible und günstige Baufinanzierung finanzieren.

Bleiben Sie auch bei Unvorhergesehenem flexibel
Auch bei der besten Planung können unvorhergesehene Kosten auftreten. Informieren Sie sich deshalb im Vorfeld über Finanzierungsarten und Tilgungsarten und achten Sie auf die Möglichkeit von Sondertilgungen und Ratenpausen in Ihrer Finanzierung. Ein finanzieller Puffer ist unerlässlich und gibt Ihnen Sicherheit.

Unsere Empfehlung
Eine erste Orientierung, wie viel Darlehen Sie sich leisten können, gibt Ihnen unser Budget-Rechner. Zusätzlich zur Indikation des Budget-Rechners ist ein Beratungsgespräch bei Ihrer Bank sinnvoll, denn so unterschiedlich die Wünsche an den Neubau sind, so verschieden sind auch die Bedürfnisse an ein Darlehen. Gemeinsam mit Ihnen finden wir aus unseren eigenen Produkten und den Angeboten von über 500 Partnern eine Baufinanzierung, die optimal auf Sie und Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. 

Außerdem können Sie von unserer kostenlosen Fördermittelberatung profitieren, die Sie dabei unterstützt passende Fördermöglichkeiten z. B. durch die KfW oder BAFA zu finden und vollumfänglich auszuschöpfen. Wir begleiten Sie gern von der Antragstellung bis zur Auszahlung.

2. Baukosten und Nebenkosten

Baukosten für den Hausbau
Die Ausgaben für den Bau eines Hauses sind von vielen verschiedenen Einflussfaktoren abhängig. Da diese stark variieren, gibt es lediglich Durchschnittswerte, an denen Sie sich orientieren können.

Derzeit belaufen sich die durchschnittlichen Kosten für ein Eigenheim in Deutschland auf etwa 544.000 Euro. Diese Kalkulation basiert auf einer Grundstücksfläche von ungefähr 443 m² und einer Wohnfläche von etwa 130 m². Die hier aufgeführten Daten stammen von Europace und beziehen sich auf Juni 2024.

Baunebenkosten nicht vergessen
Neben den offensichtlichen Baukosten nehmen die Baunebenkosten einen nicht unwesentlichen Teil der finanziellen Belastung beim Hausbau ein. Bereits beim Grundstückskauf fallen Kosten für Maklercourtage (4,76 – 7,14 %), Grunderwerbsteuer (3,5 – 6,5 %), Notar (ca. 1,2 %) und Grundbucheintrag (0,5 %) an. Zusätzlich entstehen vor dem Baustart Erschließungs-, Vermessungs- und eventuelle Abrisskosten sowie Baugenehmigungsgebühren (0,2 % der Bausumme). Um sich den Traum von einem schönen Haus erfüllen zu können, sollten Sie in einen Architekten investieren. Als Faustregel gelten hier 12 – 15 % der Baukosten.

Beim Baustart fallen dann noch Kosten für Baustrom und Bauwasser (ca. 500 – 1.000 Euro) an. Planen Sie also auf alle Fälle Reserven ein und vergessen Sie nicht die Versicherungen. Die Bauwesenversicherung schlägt mit ca. 150 bis 250 Euro zu Buche. Die Bauherrenhaftpflicht kostet einmalig zwischen 70 und 250 Euro. Erstellen Sie sich am besten eine eigene Kostenübersicht.

Häufig vergessen werden die Kosten für die Gestaltung der Außenanlagen. Egal, ob der Bau einer Garage, einer Terrasse oder die Gestaltung der Gartenanlage – rechnen Sie hierfür mit mehreren tausend Euro extra.

3. Grundstück und Lage

Die richtige Lage des Grundstücks
Die Lage beeinflusst nicht nur die Kosten eines Grundstücks, sondern auch Ihre Lebensqualität und die Wertbeständigkeit Ihrer Immobilie. Berücksichtigen Sie die Entfernung zum Arbeitsplatz, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten. Befragen Sie potenzielle Nachbarn und prüfen Sie die Umgebung sorgfältig. Erkundigen Sie sich auch ausreichend darüber, was zukünftig in dem jeweiligen Gebiet geplant ist. Passt die Lage zu Ihren Bedürfnissen? Sie sollen sich schließlich wohlfühlen.

Werfen Sie einen Blick in den Bebauungsplan
Ein Bebauungsplan gibt vor, welche Bauvorhaben zulässig sind. Sichern Sie sich im Vorfeld ab und lassen Sie sich von einem Architekten beraten welches Vorhaben Sie in die Tat umsetzen dürfen und welche Einschränkungen, wie beispielsweise die Anzahl der Stockwerke, Sie akzeptieren müssen. Denken Sie auch frühzeitig an die Außenanlagen. Beschränkungen für Bauvorhaben wie eine Garage oder ein Carport sind ebenfalls im Bebauungsplan vermerkt.

4. Hausplanung und Raumaufteilung

Planung der Wohnfläche
Für die Planung des Hausbaus mit einem Architekten ist ein ausreichender Vorlauf wichtig, denn viele Fragen sind zu klären: Welche Größe soll das Eigenheim haben? Ist eine Erweiterung des Hauses absehbar und baulich möglich? Wo sollen Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad und Küche liegen?

Viele Bauherren machen sich zuerst Gedanken darüber, wo die Küche, der Eingangsbereich oder das Kinderzimmer liegen soll. Viel wichtiger ist jedoch zuerst zu klären, wie viel Stauraum Sie benötigen, beziehungsweise, ob Sie einen Keller brauchen. Schreiben Sie eine Liste mit Einrichtungsgegenständen, die Sie nicht täglich brauchen und mit dem Raumbedarf, den Sie haben.

Um Planungssicherheit zu garantieren, kalkulieren Sie am besten die nächsten fünf Jahre mit ein. Hat beispielsweise eines Ihrer Kinder demnächst vor auszuziehen, dann wäre weniger Wohnfläche nötig. Falls Sie sich unsicher sind, überschlagen Sie den laufenden Meter, den Sie benötigen: Haustechnik (2 bis 6 Meter oder extra Raum), Bekleidung und Schuhe (Sommer/Wintersachen, ab 2 Meter), Waschbereich (Waschmaschine, Trockner, Leine, ca. 2 – 3 Meter), und Hobbysachen (ab 2 Meter). Als Richtwert gilt: Wenn Sie nicht mehr als 8 Meter benötigen, dann können Sie auch gut ohne Keller auskommen. Als Lagerfläche kann zudem ebenfalls ein Dachboden dienen.

Inspiration für Ihr späteres Eigenheim bieten Fachausstellungen zum Beispiel für den Sanitärbereich, aber auch für Fliesen, Treppen und Türen.

Raumaufteilung und energieeffiziente Ausrichtung:
Nachdem die Frage nach dem Keller geklärt ist, können Sie mit der Raumaufteilung beginnen. Schon beim ersten Entwurf des Grundrisses sollten Sie sich sowohl Gedanken über die Ausrichtung und die Nutzung der Räume, als auch deren Größe Gedanken machen. Als grober Richtwerte gelten: Schlafzimmer ca. 16 m², Kinderzimmer ab 10 m² und Wohnzimmer ab 20 m². Die Zimmergrößen sind allerdings abhängig von Ihren Vorstellungen. Dient Ihr Wohnzimmer zugleich als Esszimmer, sind 20 m² wahrscheinlich zu klein. Auch Kinder brauchen, mit zunehmendem Alter, immer mehr Platz. Machen Sie sich bereits frühzeitig Gedanken über die Einrichtung, damit Ihnen später genügend Stellfläche zur Verfügung steht.

Nicht nur für das Wohlbefinden ist die richtige Ausrichtung der Räumlichkeiten wichtig. Nutzen Sie den Sonneneinfall, um Heizkosten zu sparen. Im Norden sollten sich Räume befinden, die wenig Tageslicht brauchen, wie das Badezimmer oder ein Vorratsraum. Wer morgens von der Sonne geweckt werden möchte, plant das Schlafzimmer auf der Ostseite. Auch Küchen können auf der Ostseite platziert werden. Die Süd- und Westseite ist bekannt für die großzügige Sonneneinstrahlung, durch eine großzügige Verglasung heizen sich die Räumlichkeiten schnell auf und Sie müssen weniger heizen. Die Gefahr einer Überhitzung durch zu viel Sonne ist aber leider auch gegeben. Heizkosten können zudem durch effiziente Isolierverglasung und neueste Heizungsanlagen gespart werden. Energieeffiziente Neubauten werden zudem durch einen Tilgungszuschuss durch die KfW gefördert.


Junge Frau am Taschenrechner
Eigenheim mit Zuschüssen in Form von Münzen

Fördermittelberatung

Welche Förderprogramme passen zu Ihrem Bauprojekt? Unsere Berater helfen Ihnen das Maximale herauszuholen.


5. Die Wahl von Haustyp und Bauträger

Wer die Wahl hat, hat die Qual: Welcher Haustyp soll es sein?
Die Entscheidung für oder gegen ein Fertig- bzw. Massivhaus ist zu aller erst einmal Geschmackssache. Beide Bauweisen unterscheiden sich kaum in Sachen Wohnqualität und Stabilität. 

Massivhäuser werden meist „Stein-auf-Stein“ gebaut. Oftmals übernimmt ein Architekt die Planung und Organisation ganz nach Ihren Wünschen. Für den Bau sind dann Fachfirmen verantwortlich. Ebenfalls möglich ist die Erstellung eines schlüsselfertigen Massivhauses durch einen Bauträger. Die fachmännisch gebauten Steinwände von Massivhäusern sorgen oft für eine bessere Wärmedämmung im Vergleich zu Fertighäusern, was eine optimale Feuchtigkeits- und Luftzirkulation ermöglicht. 

Das Fertighaus besteht aus vorgefertigten Holzkonstruktionen und zeichnet sich deshalb auch durch seine Umweltfreundlichkeit aus. Wenn Sie ein Standardobjekt wählen, können Sie mit einem Fertighaus besonders günstig und besonders schnell bauen. Die vorgefertigten Bauteile können binnen einer Woche nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden.

Fazit: Ein richtig oder falsch gibt es bei der Wahl des Haustyps nicht. Ein Massivhaus bietet deutlich mehr Gestaltungsfreiraum und eine individuelle Raumplanung. Bei einem Fertighaus ist hingegen mit einer kürzeren Bauzeit zu rechnen und es gilt allgemein als günstiger in der Anschaffung. Egal, wofür Sie sich entscheiden, Ihre Wahl sollte gut durchdacht sein und auf Basis Ihrer persönlichen Bedürfnisse, Prioritäten und Gegebenheiten getroffen werden. 

So finden Sie den richtigen Bauträger
Ein Bauträger kauft unbebaute Grundstücke und ist dafür verantwortlich, dass dort ein Gebäude errichtet wird. Er übernimmt die Planung und Überwachung des Bauvorhabens, beauftragt Bauunternehmen sowie Handwerksbetriebe und holt sämtliche Baugenehmigungen ein. Der fertige Neubau wird dann zusammen mit dem Grundstück an neue Eigentümer verkauft.

Bei der Wahl des richtigen Bauträgers spielen Zuverlässigkeit, Qualität und Zahlungsfähigkeit eine entscheidende Rolle. Schauen Sie sich zunächst Objekte des jeweiligen Bauträgers an und befragen Sie deren Bewohner nach der Zufriedenheit. Auch Qualitätszertifikate oder Gütezeichen eignen sich zur Prüfung des Bauträgers. Zudem sollte Ihnen der Bauleiter eine Gewährleistungsfrist von mindestens vier Jahren für Ihre Immobilie anbieten. Damit Sie sich bei Geschäftspartnern und Dienstleistern nicht auf Mutmaßungen oder Versprechungen verlassen müssen, können Sie mit der SCHUFA-UnternehmensAuskunft ein objektives Bild zur Bonität und Zuverlässigkeit des Bauträgers erhalten.  

Koppeln Sie Ihre Zahlungen an den Baufortschritt und zahlen Sie tatsächlich erst bei der vertragsgemäßen und mängelfreien Fertigstellung einzelner Baustufen. Wenn Sie dennoch lieber auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie eine Baufertigstellungsversicherung abschließen. Diese übernimmt eventuelle Mehrkosten, falls der Bauträger zahlungsunfähig wird.

6. Kosten sparen durch Eigenleistung

Durch eigene Arbeitskraft Kosten minimieren
Einige Arbeiten selbst zu übernehmen oder auf handwerklich begabte Verwandte bzw. Bekannte zurückzugreifen, kann helfen die Baukosten zu reduzieren. Doch übernehmen Sie sich nicht! Wichtig ist es, den Zeitaufwand und die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und die Verlässlichkeit der Helfer sicherzustellen.

Richtwerte zur eigenen Kalkulation:

  • Tapezieren und Streichen: ca. 120 Stunden (4.300 - 5.100 Euro Ersparnis)
  • Ausbau des Daches: ca. 100 - 130 Stunden (3.100 - 4.100 Euro)
  • Verlegen von Fliesen: ca. 50 Stunden (1.900 Euro)
  • Verlegen von Fußbodenbelägen: ca. 90 Stunden (3.000 - 3.500 Euro)
  • Anlegen des Gartens: 40 - 60 Stunden (1.000 Euro)

Achtung: Wenn Bekannte und Verwandte beim Bau mithelfen, sollten Sie diese versichern. Denn bei Arbeitsunfällen haben Ihre Helfer ansonsten keinen Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung.

7. Checklisten und Planungshilfe

Nutzen Sie unseren PSD WohnBegleiter um den Überblick zu behalten. Er bündelt alle relevanten Services für Sie unter einem Dach und begleitet Sie Schritt für Schritt durch Ihr Bauvorhaben. 

Hier ein kurzer Auszug aus unseren PSD Wohnbegleiter Services:

  • Bauherrencheck
    Eine Checkliste mit allen wichtigen Eckpunkten auf einen Blick zum kostenlosen Download
  • Baukostenrechner
    Hier erhalten Sie eine erste Einschätzung der Kosten, die bei Ihrem Bauprojekt auf Sie zukommen.
  • Bauvertragsprüfung
    Lassen Sie hier Ihren Bauvertrag auf Lücken und Mängel prüfen. Die erste Einschätzung gibt es kostenlos!
  • Notar- und Grundbuchkostenrechner
    Ermitteln Sie mithilfe dieses Rechners, mit welchen Kosten Sie für Notar, Grundbuchamt und Grunderwerbsteuer rechnen müssen. 
  • SCHUFA-Unternehmensauskunft
    Erhalten Sie allgemeine Informationen zu Dienstleistern und Geschäftspartnern sowie zu deren Bonität und Verlässlichkeit in nur wenigen Schritten.

Wenn Sie unsere Tipps beherzigen, sind Sie gut vorbereitet und Ihrem Traum vom Eigenheim ein Stück näher gekommen. Als Experte in Sachen Baufinanzierung stehen wir als PSD Bank Nord auch darüber hinaus gerne zur Seite. 

Wir wünschen viel Erfolg beim Bau Ihres neuen Zuhauses!

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